»MÄRKISCHES LANDBROT hat sich zum vierten Mal einem externen Audit der Gemeinwohl-Ökonomie gestellt. Dabei wurde deutlich, dass MÄRKISCHES LANDBROT ein Leuchtturm-Unternehmen im Umfeld der Gemeinwohl-Unternehmen ist.Der letzte Bericht 2015 war schon auf einem sehr hohen Niveau, auf dem Verbesserungen in einigen Bereichen nur schwer vorstellbar sind. Doch es gibt immer noch Entwicklungspotenziale zu entdecken.
Trotz hohem Niveau als demeter-zertifizierter Betrieb ist Weiterentwicklung seit dem letzten Audit geschehen. Die Investitionen in eine neue energieeffiziente Backofenanlage trägt weiter zur Reduktion der ökologischen Auswirkungen bei. Die nicht vermeidbaren Emissionen werden kompensiert und dadurch ist eine CO2-Äquivalent-Neutralität im gesamten Geschäftsbetrieb erreicht.
Das Bemerkenswerteste an MÄRKISCHES LANDBROT sind die gelingenden Beziehungen zu den Lieferant:innen. Als Initiator des »Runden Tisch Getreide« mit den Demeter-Bio-Bauern aus der Region ist sichergestellt, dass gegenüber den Lieferant:innen ein partizipativer Umgang gepflegt wird. Anders als bei üblichen Kooperationen mit der Landwirtschaft, können im Rahmen des »Runden Tisch Getreide« Bauern selbst bestimmen, welchen Preis sie für einen nachhaltige Wirtschaftsweise brauchen und haben das Recht, diesen Preis festzulegen. Darüber hinaus sind sämtliche Informationen über MÄRKISCHES LANDBROT über die Website abrufbar, von Protokollen im Managementkreis bis zur Offenlegung der Kalkulation. Die gelebte Transparenz ist die Basis für vertrauensvolle gelingende Beziehungen gegenüber den Lieferant:innen, aber auch gegenüber anderen Berührungsgruppen und gegenüber der Öffentlichkeit.
Betreffend Werteorientierung nimmt MÄRKISCHES LANDBROT im ökologischen Bereich eine Spitzenposition ein. Durch das zertifizierte Umweltmanagementsystem EMAS (Eco Management und Audit Scheme) werden seit 1995 Umweltaspekte und Umweltauswirkungen erhoben und daraus eine kontinuierliche Verbesserung abgeleitet. Im Rahmen der Umweltforschung in Zusammenarbeit mit Universitäten wurde ein Carbon Footprint Rechner für Brot entwickelt, bei dem Konsumenten den ökologischen Fußabdruck für Brot in Abhängigkeit ihres Einkaufsverhaltens berechnen können. Dieses Tool stellt eine absolute Pionierleistung in der ökologischen Nachhaltigkeit dar.
Eine weitere Pionierleistung ist im Bereich der Solidarität und Gerechtigkeit hervorzuheben. MÄRKISCHES LANDBROT ist ebenfalls Initiator der Kooperation »fair & regional«, in der sich Bio-Bauern in der Region Berlin-Brandenburg zu einem Label zusammengeschlossen haben, bei dem jährlich alle teilnehmenden Bauern bewerten, ob sie sich fair behandelt fühlen. Ebenso bahnbrechend ist die Vorgabe von Mindestlöhnen für kooperierende Transportunternehmen, die die Brote ausliefern.
Im wirtschaftlichen Bereich ist die hohe Eigenkapitalquote und die Beschränkung der Gewinnausschüttung als besonders gemeinwohlorientiert zu nennen.
Im Bereich Eigentum und Mitentscheidung ist die Vorbereitung einer Stiftungsgründung um Berichtszeitraum ein Schritt in Richtung gemeinwohlorientierte Eigentümerschaft. Das Eigentum an der MÄRKISCHES LANDBROT GmbH wird einer Stiftung übertragen und der Managementkreis von MÄRKISCHES LANDBROT wird im Stiftungsrat vertreten sein.
In Summe konnten 756 Gemeinwohl-Punkte erreicht werden, was zwar rein rechnerisch einen punktemäßigen Rückgang gegenüber der Bilanz 4.1 aus 2014-2015 ausmacht. Durch die Änderung der Matrix und der Bewertungsmaßstäbe werden im Durchschnitt mit der Matrix 5.0 um 20 Prozent weniger Punkte erreicht gegenüber der Matrix 4.1.
Insgesamt hat MÄRKISCHES LANDBROT in diesem Berichtszeitraum bewiesen, dass Verbesserungen auch auf hohem Niveau möglich sind.«